Inter*

Inter* bezeichnet Menschen, deren angeborene genetischen, hormonellen oder körperlichen Merkmale weder ausschließlich männlich noch ausschließlich weiblich sind.

Die Merkmale können gleichzeitig typisch für diese beiden oder nicht eindeutig für eines von diesen Geschlechtern sein. Das kann sich in den primären Geschlechts- (Fortpflanzungsorgane und Genitalien) oder in den sekundären Geschlechtsmerkmalen (z.B. Muskelmasse, Haarverteilung, Brüste und Statur) zeigen.

Ebenfalls lässt sich das inter* Sein auch an chromosomalen (genetischen) Strukturen oder aufgrund des Mengenverhältnisses der Geschlechtshormone erkennen.

Sehr problematisch ist, dass inter* Menschen nach wie vor pathologisiert werden, d.h. sie gelten als „krank“ oder „abnorm“. Immer noch unterliegen neugeborene inter* Menschen geschlechtsverändernden Eingriffen ohne deren Einwilligung, da sie oftmals im Kindesalter vorgenommen werden. Eine medizinische Notwendigkeit besteht jedoch meist nicht, denn häufig sind inter* Personen völlig gesund. Sie können hingegen später schwer an den psychischen und physischen Folgen der ärztlichen Eingriffe leiden.

Inter* Menschen werden manchmal auch als intersexuell oder intergeschlechtlich bezeichnet. Die Vorsilbe „Inter“ entstammt dem Lateinischen und bedeutet „zwischen“. Hier wird die Vorstellung eines „Zwischengeschlechts“ deutlich.

Die Zahl der Intersexuellen wird in  Deutschland auf etwa 0,07 bis 1,7 Prozent der Bevölkerung geschätzt. Das Vorhandensein von Inter* zeigt, dass es mehr als nur zwei Geschlechter gibt.

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