Bisexuell

„Ein bisschen bi schadet nie“ – diesen alten Spruch kennt wohl Bisexualität, als viele denken.

Allein der Begriff sorgt oft für Kopfkino auf Hochtouren: Wilde Erotikpartys, Dreier, die ganze Welt voller potenzieller Sexpartner – diese Vorurteile kommen vielen als erstes zum Begriff Bisexualität in den Sinn. Mit dem Alltag von Bisexuellen hat das allerdings im Normalfall wenig zu tun. Als bisexuell werden üblicherweise Menschen bezeichnet, die sexuelle Beziehungen mit Männern und Frauen eingehen, wobei davon ausgegangen wird, dass es nur diese beiden Geschlechter gibt.

Bisexuell zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig, dass Bisexuelle eine homosexuelle und eine heterosexuelle Beziehung parallel laufen haben. Natürlich gibt es Bisexuelle, die– wie Heterosexuelle auch – in offenen Beziehungen mit mehreren Partner*innen leben. Viele leben aber auch in einer ganz klassischen Zweierbeziehung mit einem*einer festen Partner*in.

Schwule und Lesben nehmen Bisexuelle manchmal nicht ernst, weil sie eben nicht „richtig“ homosexuell sind. Manche von ihnen meinen, Bisexuelle hätten es viel einfacher als sie selbst. Schließlich könnten sie ja immer noch so tun, als seien sie heterosexuell, um nicht diskriminiert zu werden. Einige Homosexuelle unterstellen Bisexuellen auch, dass sie sich einfach nur nicht eingestehen wollen, schwul oder lesbisch zu sein. Für viele Heterosexuelle hat Bisexualität dagegen etwas Verruchtes, sie denken sofort an häufigen Partnerwechsel und erotische Spielereien. Bei so vielen Missverständnissen rund um das Thema, ist es gut, dass es seit 1999 am 23. September den Tag der Bisexualität gibt.

Video